<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> 882 Nachwort. <lb/>
Das neunzehnte Jahrhundert wird in der sur- und subselvischen <lb/>
Litteratur durch dieselben Männer eröffnet, welche zugleich die <lb/>
politischen Führer des oberländischen Volkes waren, Georg Anton <lb/>
Vieli und Peter Anton de Latour. <lb/>
Noch aus dem aristokratischen achtzehnten Jahrhundert mit <lb/>
seinen vielseitigen geistigen Interessen stammte die Bildung, über <lb/>
welche Peter Anton de Latour, wohl einer der begabtesten rätoromanischen <lb/>
… Schriftsteller, verfügte. Seine Bearbeitung der Molière' - schen <lb/>
… Stücke und seine Uebersetzung von Tiek' s Genoveva zeichnen <lb/>
sich durch Reinheit und Eleganz der Sprache aus. <lb/>
Während de Latour die grossen Litteraturen der Nachbarländer <lb/>
seinem Volke vermittelt und die Strömungen des geistigen Lebens <lb/>
seiner Zeit direkt auf sich einwirken lässt, stehen die anderen, dem <lb/>
Volksliede sich nähernden Dichter aus den Dreissiger und Vierziger <lb/>
Jahren noch ganz im Banne der Ideen, welche das siebenzehnte Jahrhundert <lb/>
… beherrschten. Der Neujahrsgruss von Paul Corai (1859) <lb/>
erinnert ganz an den Neujahrsgruss von 1656. <lb/>
Unter den Einwirkungen der romantischen Schule griff Anton <lb/>
Huonder in die Tiefe der rätischen Volksseele, um ihrem eigensten <lb/>
Fühlen im Pur suveran und in der Ligia Grischa klassischen Ausdruck <lb/>
… zu verleihen. Die zwei Gedichte gehören zu dem nationalsten <lb/>
und besten, was die rätoromanische Litteratur überhaupt hervorgebracht <lb/>
… hat. <lb/>
Unverkennbar ist der Einfluss Huonders auf die jüngeren Dichter. <lb/>
Tüchtige historische Studien und scharfe, originelle Auffassung rätischen <lb/>
Volkslebens verrathen sich in den Gedichten Giachen Caspar <lb/>
Muoth' s. </body> </text></TEI>