<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> Einleitung. 7 <lb/>
… Bilderbibel; diese Spruchweisheit … muss als ein wertvoller Beitrag <lb/>
zur volkstümlichen Dichtung des 17. Jahrhunderts angesehen werden. <lb/>
In verschiedener Beziehung interessant ist die romanische Liturgie, <lb/>
wie sie im 18. Jahrhundert am Heinzenberg üblich war. <lb/>
Ein unerwarteter Fund machte es uns möglich, drei Schauspiele des <lb/>
Landrichters Theodor von Castelberg zu geben. Sie zeigen, wie der reichbegabte <lb/>
… Dichter die fremden dramatischen Stoffe für seine Volksgenossen <lb/>
zu verarbeiten und echt romanisch zu gestalten wusste, während wir aus <lb/>
der Cumedia ersehen, wie die von J. J. Rousseau gepredigte Rückkehr <lb/>
zur Natur im stillen Lugnezertale verherrlicht wurde. <lb/>
Von der Dorfbühne hinweg und mitten hinein in jene bewegte Zeit, <lb/>
da die grosse Revolution ihre Wellen über die granitnen Wälle warf, führt <lb/>
uns das Protokoll der Standesversammlung des Jahres 1794; ein ähnliches <lb/>
Interesse wecken die Briefe Capol' s, die vom Einfall der Russen über den <lb/>
Panixerpass erzählen. <lb/>
Die Urkundentexte … sind ältere Übersetzungen aus dem Deutschen, <lb/>
enthalten jedoch eine Anzahl seltener Ausdrücke, die eine Veröffentlichung <lb/>
der Urkunden selbst vollauf rechtfertigen. <lb/>
Am Schlusse dieses Bandes geben wir in reichlichen Auszügen die <lb/>
Schriften zweier Männer, die den Versuch machten, eine romanische Einheitssprache <lb/>
… zu schaffen. Bei Pater Plazidus a Spescha waren wir bestrebt, <lb/>
aus seinen Studien zur Literaturgeschichte das Bleibende vollständig wiederzugeben. <lb/>
… Es war uns, dank des bereiten Entgegenkommens des Verlages, <lb/>
möglich, die eigenartige Orthographie Spescha' s mit ihren eigenen Buchstaben <lb/>
und Zeichen zu wahren. <lb/>
Nach Pater Spescha war es Prof. Bühler, der für die utopische <lb/>
Einheitssprache eintrat; ihm kam bei diesem wohlgemeinten Ringen der <lb/>
Umstand zugute, dass er seinen grammatikalischen Regeln und Vorschlägen <lb/>
als Hilfstruppen die Kinder seiner Muse entsenden konnte. Da wir nun, <lb/>
wie man aus unserer diesem Bande eingereihten Rede entnehmen kann, es <lb/>
für eine Pflicht hielten, den Unterricht in der Einheitssprache am kantonalen <lb/>
… Lehrerseminar zu bekämpfen, so glaubten wir, um so vollständiger <lb/>
Bühlers Vorschläge für die Vereinigung der Dialekte bringen zu sollen, <lb/>
denen wir charakteristische Proben seiner Tätigkeit als Erzähler und <lb/>
Dichter beigefügt haben; auf diese Weise kann sich, da diese Waffen nun <lb/>
wohl für immer ruhen werden, der Leser selbst ein eigenes Urteil über <lb/>
den vielumstrittenen Einigungsversuch bilden. <lb/>
Da von den beiden Männern, die eine rätoromanische Einheitssprache <lb/>
zu schaffen versuchten, der eine, P. Placidus a Spescha, ein Surselver, <lb/>
der andere, Anton Bühler, ein Subselver war, und da jeder der beiden </body> </text></TEI>