<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> 210 <lb/>
Nachwort <lb/>
Sobald ein Herausgeber sich nicht entschliesst jede Abweichung eines <lb/>
Textes vom andern, auch die unbedeutendste und scheinbar sinnloseste, mitzutheilen, <lb/>
… trägt er das Element der Willkür in den kritischen Apparat <lb/>
hinein, den er gibt. Es existirt kein objectives Kriterium, das ihn bei <lb/>
einer Auswahl in jedem Falle sicher leite. Auch die Unterscheidung in <lb/>
sogenannte graphische und Sinn - Varianten ist weder ausreichend noch lässt <lb/>
sie sich strenge ziehen. <lb/>
Der Zweck dieses Buches verlangte die Mittheilung einer vollständigen <lb/>
varia lectio nicht, und die Rücksicht auf den Raum verbot dieselbe. <lb/>
Die varia lectio, die in einer solchen Chrestomathie gegeben wird, <lb/>
dient offenbar rein dem Lehrzweck. Sie ist ein Mittel des philologischen <lb/>
Unterrichts, und in dieser methodischen Aufgabe lag für mich das subjective <lb/>
… … … Kriterium, nach welchem ich die Auswahl der Lesarten traf. Es <lb/>
scheint mir Pflicht des Herausgebers über dasselbe eingehendere Auskunft <lb/>
zu geben: <lb/>
Augenscheinliche Schreibfehler sind übergangen. In die manigfachen <lb/>
Schwankungen der rätischen Graphie erhält der Leser meist innerhalb eines <lb/>
und desselben Stückes einen Einblick. Er wird vollends mit derselben vertraut <lb/>
… werden bei der Vergleichung der Parallelabdrücke einzelner Denkmäler, <lb/>
… deren in den späteren Lieferungen mehrere gegeben werden sollen. <lb/>
Diejenigen Schwankungen, denen nach dem dermaligen Standpunkt unseres <lb/>
Wissens keine oder wenigstens keine verwerthbare phonetische Differenz zu <lb/>
Grunde liegt (z. B. die ungemein häufige Abweichung in der Worttrennung; <lb/>
weiter Schwaukungen wie: fag — fatg — faig faitg; igl — ilg — il; <lb/>
paug — pauc; dues — duesi — duess; de — da; et — e — … a; <lb/>
che ein — che en — ch' ein — ch' en; veng — veng — vein; eunc — <lb/>
eung — aunc — aung; vartit — vartid — vartidt — wartid etc. etc.) <lb/>
sind demnach in der varia lectio unberücksichtigt gelassen. Einige diese <lb/>
Punkte beschlagende Angaben, die einzelnen Handschriften betreffend, <lb/>
finden sich in einer Anmerkung an der Spitze der variæ lectiones. Ueberdies <lb/>
… sind die manchmal recht umfänglichen Lesarten genau in der Graphie <lb/>
der einzelnen Handschriften wiedergegeben, sodass das graphische Bild der <lb/>
einzelnen Mss. da ist. <lb/>
Von den graphischen Schwankungen, die zugleich eine phonetische <lb/>
Differenz, aber auch weiter nichts, involviren, sind diejenigen, welche besonderes <lb/>
… Interesse erwecken, entweder konsequent mitgetheilt (di — gi; <lb/>
curtin — curtgin; in — ün; custa — cuosta; Muster — Muste) <lb/>
oder in der Anmerkung an der Spitze der varia lectio erwähnt (z. B. die <lb/>
Reduktion eines vortonigen a zu i: chischun — caschun). Die Schwankungen <lb/>
… in der Schreibung rätischer Eigennamen (Lumneza — Lumnezia — <lb/>
Lungnetzia) und deutscher, ins rätische Lexicon übergangener Wörter <lb/>
(krefftig — kröfti) sind notirt; die Ersetzung rätischer Eigennamen </body> </text></TEI>