<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> X <lb/>
Einleitung <lb/>
Generationen erscheint im Jahre 1679 die erste vollständige Bibelübersetzung <lb/>
in rätischem Idiom. <lb/>
Das Spiel von der Liebe des Don Odoardo zeigt uns die interessante <lb/>
Erscheinung, wie das spanische Schauspiel selbst bei den Puritanern an <lb/>
den Quellen des Inn Eingang findet; als Träger der Vermittlung haben <lb/>
wir uns wohl Offiziere zu denken, die aus fremden Diensten in die Heimat <lb/>
zurückkehrten. <lb/>
Auch von dem literarischen Leben des siebenzehnten Jahrhunderts <lb/>
dürfen wir also wohl sagen, dass es im Verhältnis zur Zahl der Bevölkerung <lb/>
und zur Ausdehnung des Landes ein reiches zu nennen ist. <lb/>
Der fast herbe Ernst, der Sitte und Tracht der Engadiner nach der <lb/>
Reformation charakterisiert, spricht sich auch in ihren literarischen Erzeugnissen <lb/>
… aus, nicht nur in den Liedern von Tod und Vergänglichkeit, <lb/>
sondern auch in der ältesten romanischen Liturgie wie in der schönen <lb/>
Sammlung romanischer Reden. Einzig in den Hochzeitsreden treffen wir <lb/>
noch Nachklänge vorreformatorischer, mittelalterlicher Traditionen der Rätoromanen, <lb/>
… wie sie auch in den Hochzeitssprüchen einzelner Dörfer des St. <lb/>
Gallischen Oberlandes z. B. in Valens sich noch erhalten haben, als die Sprache <lb/>
der Rätoromanen dort längst verschwunden war. <lb/>
Wenn einmal die späteren Bände unserer Chrestomathie mit dem <lb/>
Volksliede und den Weistümern des Engadins erschienen sein werden, dann <lb/>
bietet sie, so glauben wir getrost behaupten zu dürfen, ein wertvolles <lb/>
Material zur Kenntnis altladinischen Lebens. Wohl ist manches Denkmal <lb/>
dieses Lebens für immer verschwunden, manches in unzugängliche Sammlungen <lb/>
… reicher Liebhaber des Auslands gewandert. Aber was uns geblieben <lb/>
ist, wird genügen, ein Bild des Engadins des 17. Jahrhunderts vor uns <lb/>
erstehen zu lassen, das Mosaik sein mag, aber Frische und Anschaulichkeit <lb/>
keineswegs vermissen lässt. <lb/>
Zur Erleichterung der Lektüre wurde, bei den handschriftlichen <lb/>
Texten, von der genauen Wiedergabe des regellosen Durcheinander von Majuskeln <lb/>
… und Minuskeln abgesehen. Strenge auseinandergehalten wurden das <lb/>
tönende und das stimmlose intervokalische s (in den ersten 6 Bogen, <lb/>
etwas inkonsequent, nach der heutigen Orthographie, später nach der wirklichen <lb/>
… Aussprache, also z. B.: chiossa, fossa, pusser, appussaivel, ressüstaunza, <lb/>
dessideri etc. Desgleichen sch und s-ch … (sck für den Laut s-ch … wurde beibehalten). <lb/>
… Von einer konsequenten Durchführung der Schreibung dsch statt <lb/>
tsch für den weichen Laut, wurde zunächst Abstand genommen, wegen der <lb/>
Schwierigkeit zu entscheiden, ob es sich nicht etwa, da hauptsächlich Verbalformen <lb/>
… in Frage kommen, um Verschleppen des Auslautskonsonanten in den <lb/>
Inlaut handle. Das rein graphische i wurde beibehalten nach s-ch (sck), palatalen </body> </text></TEI>