Einleitung.
XVII
und Würdigung seiner Dichterarbeit. 3. In' egliada anavos sin igl on 1901
(Polit. Weltüberblick). 4. Necrolog de Augustin † etc.
Ischî Bd. VI S. 1 — 9. Nossa Romania. (Ziele der roman. Bewegung).
Ischî Bd. VII S. 1 — 18. La tradiziun (Bedeutung der roman. Oralliteratur).

Ischî Bd. VII S. 64 — 80. La Literatura neoprovenzala (Einleitung
zu einer großen Zahl Gedichte, die Camathias aus dem Provenzalischen übersetzte.)

Ischî Bd. VIII S. 140 — 187. 1. Giachen Casper Muoth (Lebensskizze
uud geistreichste Würdigung des romanischen Dichterfürsten und bündn.
Historiographen). 2. Giusep Huonder (Biographie und Würdigung der
Arbeiten dieses frühverstorbenen Romanisten). 3. Ord la brev ad in giuven
amitg (Aufforderung zum Studium der Engadin. Literatur. 4. Comiau
(Abschied von der Redaktion des Ischî.)
Decurtins war die berufene Autorität, um eine Literatur des Rätoromanischen
… zu verfassen. Diese erschien im Grundriß der Romanischen
Philologie von Gustav Gröber, Verlag Karl Trübner, Strassburg 1901,
Bd. II S. 218 — 262 als Nr. 7, Geschichte der Rätoromanischen … … …
Literatur 1). Vor ziemlich genau hundert Jahren hatte M. Wilhelm
Ludwig Christmann, Pfarrer in Gruibingen bei Göppingen sein äußerst
selten gewordenes Büchlein zu Reutlingen bei Mäcken mit dem Titel drucken
lassen: „Nachricht von der sogenannten romanischen Sprache in Graubünden
… (1819)“. In humorvoller und geistreicher Weise führte er die
etwas strüppige Tochter der rätischen Berge in die Gesellschaft der Gelehrten
… ein, indem er sie als eine „unbekannte lateinische Mundart“ bezeichnete
… „die als plattwälscher mit allemanischem versetzter Jargon“ noch
Ruinen einer dritten Sprache des Celtischen in sich begreife. Er überlasse
… indessen dem Leser, ob er diese Ruinen als „Magogs - Wörter oder
Celtentrümmer anerkennen“ wolle. Schade, daß dieser Autor die inhaltsreiche
… und ausführlichste Übersicht über die romanische Literatur und das
Riesenwerk der Chrestomathie von Decurtins nicht erleben konnte; er hätte
sich über das von ihm entdeckte „Rothwälsch“ köstlich gefreut. Decurtins
hat seine Literatur nicht in ästhetisch - literarkritischem Sinne abgefaßt. Mit
größter Sicherheit des Urteils hat er die Bedeutung der einzelnen literarischen
… Produkte festgenagelt, mit der rätischen Zeit- und Kulturgeschichte
verflochten und in die Beleuchtung der Universalgeschichte und Weltkultur
hineingestellt. Er hat seine Aufgabe genial erfaßt und großzügig gestaltet;
1) Seippel, Verlag F. Payot Lausanne, Schmid und Franke, Bern 1899. „Die
Schweiz im 19. Jahrhundert“ enthält einen ganz kurzen von Decurtins verfaßten
Aufsatz über die Rätoromanische Literatur.
Romanische Forschungen XXXVIII. II
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