<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> Einleitung. XV <lb/>
von Freiburg, die wir früher genannt haben. Im Jahre 1887 versandte <lb/>
Decurtins einen Prospekt, in welchem er eine zweibändige Chrestomathie 1) <lb/>
versprach, die im ersten Bande die Literatur der Sur- und Sutselva, Sur- <lb/>
und Sutseß, im zweiten diejenige Bergüns, des Engadins und Münstertales <lb/>
enthalten sollte. Fünfzehn Jahre habe er schon an der Sammlung der <lb/>
Weistümer, Volkslieder, Volkssagen, Kinderlieder, Gebete und Zaubersprüche <lb/>
gearbeitet. Damals versandte er auch an viele Interessenten ein gedrucktes <lb/>
Fragenheft „Questionari volksloristik Rätoromonsch“, das durch zahlreiche <lb/>
Beispiele Belehrung und Anregung bieten sollte. Aus dem Dank, den er <lb/>
in den Vorreden zu einzelnen Bänden, abstattet, ersieht man, daß seine <lb/>
Winke mit Begeisterung und Verständnis Anklang fanden. Die eidgenössische <lb/>
… Subvention, welche das Unternehmen in hochherziger Weise unterstützte, <lb/>
… indem jeweilen hundert Exemplare vom Verlag zur Verschenkung <lb/>
an die Schularchive der rätoromanischen Gemeinden abgenommen wurden, <lb/>
ermöglichte diese monumentale Publikation, ohne daß Decurtins indessen <lb/>
finanzielle Geschäfte dabei gemacht hätte. <lb/>
Aus dem anfänglich vorgesehenen zweibändigem Werke wurden aber <lb/>
bis zum Ableben des Herausgebers elf Bände, welche mit dem hernach <lb/>
aus seinem Nachlaß publizierten Band 7433 Seiten füllten. Wertvolle <lb/>
Einleitungen mit interessanten Ausblicken auf die gesamte rätische Geschichte <lb/>
… und Blitzbeleuchtuugen aus der Weltliteratur und Kulturgeschichte <lb/>
zeugen von der genialen Auffassung und geistreichen Durchdringung des <lb/>
ganzen Werkes. Glossar, texkritischer Apparat und ausführliche Beschreibung <lb/>
… des gesamten, gewaltigen handschriftlichen Materials kamen den <lb/>
Forderungen der Gelehrten entgegen. Nahezu das gesamte Manuskriptmaterial <lb/>
… der rätoromanischen Sprache, das zu einem großen Teil in seinem <lb/>
Besitze sich befindet, ist von Decurtins beschrieben worden. <lb/>
Universitätsrektor Dr. Tuor, einer der besten Kenner der ganzen <lb/>
romanischen Literatur, sagt in einem sehr sympathischen und objektiven <lb/>
Aufsatz, „daß die Chrestomathie die Charakterzüge des Autors die Originalität <lb/>
der Idee, Großartigkeit der Auffassung und Genialität der Ausführung <lb/>
keineswegs verleugne.“ Wir können auch mit dem gleichen Verfasser in <lb/>
den Aussetzungen einig gehen, die sich aus dem Mangel an Systematik <lb/>
ergeben, welche erst durch einen ausführlichen Registerband gehoben werden <lb/>
kann. Auch dürfte der Begriff des diplomatisch genauen Abdruckes mancher <lb/>
Handschriften öfters zu weit und anderemale zu engherzig gefaßt worden <lb/>
sein. Man kann den Willkürlichkeiten mancher Kopisten, auf die er angewiesen <lb/>
… war, erst durch persönliches Studium der Originalien auf die <lb/>
1) Die erste Lieferung des I. Bandes erschien 1888; der Gesamtband lag erst <lb/>
1896 vollendet vor. </body> </text></TEI>