<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> Einleitung. <lb/>
VII <lb/>
Interessenten steht andere Literatur 1) zu Gebote; wir schildern seine <lb/>
literarische Tätigkeit, insoferne sie mit der rätoromanischen Literatur, Geschichte <lb/>
… und Volkskunde in Verbindung steht. <lb/>
Als 17jähriger Student der Kantonsschule in Chur veröffentlichte <lb/>
Decurtins in der Zeitung „La Ligia Grischa“, Chur, VIII. Jahrg. 1873 <lb/>
Nr. 1 und 2 eine <lb/>
Studie: „Sur dellas detgas, ils usits e la poesia dils <lb/>
Sursilvans“ 2). Die Zeitung mußte ihr Erscheinen einstellen, worauf die <lb/>
vermehrte Neuauflage und Fortsetzung in deutscher Fassung im Feuille de <lb/>
la Société de Zofingue, Lausanne, Imprimenie Howard - Delisle, 1873, Nr. 6, <lb/>
7, 8 unter dem Titel „Über Sage und Volksdichtung des romanischen Oberlandes“ <lb/>
… erschien. Es ist eine temperamentvolle, von nationaler Begeisterung <lb/>
… getragene Jugendarbeit, die bereits von einer außergewöhnlichen Beherrschung <lb/>
… der folkloristischen Literatur zeugt. Er hatte besonders Simrock 3), <lb/>
… Handbuch der deutschen Mythologie und Edda fleißig studiert. <lb/>
Sein Oberländer Volk schildert er: „Uralten Stammes, kecken Geistes, <lb/>
starken Leibes, mutigen Herzens blickt es siegessicher in die Grefahr und <lb/>
weicht nicht, wenn die Lawine herabdonnert und die Ströme verheerend <lb/>
über ihr Bett zu treten suchen. Diesem ehernen Volksstamm geht über <lb/>
alles die Freiheit und von diesem stolzen Geiste reden die Trümmer der <lb/>
Burgen, helleuchtend im Abendsonnenstrahl.“ Vom Volkslied sagt er: „So <lb/>
kräftig und frisch, wie die Volkssage dem Bronnen der ewig jungen Natur <lb/>
und der eigenen Brust entquoll, ganz so entstand das romanische Volkslied. <lb/>
… Ist doch das Volkslied im Grunde nichts anders, als ein verständnisvolles <lb/>
… Ablauschen der tiefsten Naturtöne und der geheimsten Schläge des <lb/>
menschlichen Herzens. Gewaltig, wie der Sturm durch die Schluchten fährt <lb/>
und die Riesentanne knickt, einem schwachen Halme gleich, also rauscht <lb/>
das Kriegslied eines Gebirgsvolkes, wenn freche Hände das Heiligtum des <lb/>
Heimatlandes anzutasten wagen.“ Decurtins hat damals wohl manche gewagte <lb/>
… Hypothesen aufgestellt und den germanischen Einfluß auf Märchen, <lb/>
Sage und Volksdichtung der Rätoromanen etwas zu stark betont, unter <lb/>
1) <lb/>
Nationalrat Dr Caspar Decurtins von Christian Caminada im Bündn. <lb/>
Monatsblatt 1916, Sprecher Eggerling, Chur; Erinnerungen an Dr. Caspar Decurtins <lb/>
von Florin Berther, Paulus - Druckerei, Freiburg (Schweiz) 1916; Caspar Decurtins, <lb/>
biographische Skizze von Dr. Leo Cavelti, Gossau 1917; Caspar Decurtins von <lb/>
Dr. Paul Gigax, Univers. - Prof., Zeitschrift Wissen und Leben IX. Jahrg. 1916 <lb/>
S. 882 — Zürich, Druckerei Orell Füßli; Nuova Antologia, Roma, Quad. 1068. <lb/>
2) <lb/>
Findet sich im roman. Fragment in diesem Bande XII S. 287 — 291. <lb/>
3) <lb/>
Gedruckt in Bonn bei Adolf Markus 1869 und vom gleichen Verfasser Edda, <lb/>
gedruckt in Stuttgart, Cotta 1851. Auch Achim von Arnim, Clemens Brentano und <lb/>
die Brüder Grimm beeinflußten ihn mächtig, wie der romantische Zug und die <lb/>
Zitate seiner Reden und Schriften beweisen. </body> </text></TEI>