<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> VI Einleitung. <lb/>
Asche noch glühenden Kohlen zum Brande entfachte. Insofern wir auf <lb/>
eine möglichst lückenlose Darstellung seiner hieher bezüglichen literarischen <lb/>
Arbeiten abzielen, dürften die Romanisten daraus zum mindesten den Nutzen <lb/>
einer klaren Übersicht bekommen. <lb/>
Herr Dr. Caspar Decurtins wurde zu Truns (Kt. Graubünden) im <lb/>
Jahre 1855 als Sohn eines Arztes geboren. Mit 18 Jahren hatte er bereits <lb/>
… die Gymnasialmatura hinter sich und bezog nacheinander die Universitäten <lb/>
… Straßburg, München und Heidelberg, wo er Geschichte, Literatur, <lb/>
Philosophie, Jurisprudenz und Staatswissenschaft studierte. Im Sommersemester <lb/>
… 1875 doktorierte er in Heidelberg. Nach einem weiteren Wintersemester <lb/>
… in Straßburg wurde er während der Ferien im Mai 1877 unerwarteter <lb/>
… Weise zum Landamann des Kreises Disentis gewählt. Er trug <lb/>
tatsächlich noch die Studentenkappe und beabsichtigte noch an der Universität <lb/>
… in Basel im Jus zu doktorieren, als der Reiz dieser Ehre ihn sofort <lb/>
… der Politik zuführte. Er vertrat seinen Kreis als Kantonsrat in der <lb/>
bündnerischen gesetzgebenden Behörde bis zum Jahre 1905, wo er sich <lb/>
von der engeren Politik zurückzog. Eine ausgesprochen gegnerische Zeitung <lb/>
gab dem Scheidenden, der sehr oft das Wort ergriff, das Zeugnis: „Er hat <lb/>
nie den Rat gelangweilt, was von anderen sich nicht behaupten läßt.“ Von <lb/>
1881 — 1905 war er gleichzeitig schweizerischer Nationalrat. Im eidgenössischen <lb/>
… Parlament vertrat er als Führer die katholische sozialpolitische <lb/>
Gruppe der konservativen Partei. Seit seinem freiwilligen Ausscheiden aus <lb/>
dem politischen Leben wirkte er als Professor der Kulturgeschichte an der <lb/>
Universität Freiburg (Schweiz). Er war einer der Gründer dieser Universität <lb/>
… gewesen (1889) und rechnete darauf, daß eine Hochschule auf der <lb/>
Grenzscheide des germanischen und gallischen Volkes im Geiste katholischer <lb/>
Kultur zwei Nationen verbindend und aus zwei Nationen Anregung schöpfend <lb/>
eine große Zukunft haben müsse. Decurtins verließ seinen Lehrstuhl 1914 <lb/>
und zog sich nach Truns zurück, wo er am 30. Mai 1916 infolge eines <lb/>
Schlaganfalles starb. Er hatte am 15. des Monats genau am 25jährigen <lb/>
Jubiläumstage der Encyclica „Rerum novarum“ seinen ersten Schlaganfall <lb/>
erlitten. Für diese Magna Charta katholischer Sozialpolitik hatte Decurtins <lb/>
den Boden vorbereitet; er war Leo XIII. Berater und trug dieses päpstliche <lb/>
… Rundschreiben mit größtem Propagandaeifer in die Arbeiterkreise und <lb/>
in die Parlamente. Er war dazu in vorzüglicher Weise befähigt durch <lb/>
sein enzyklopädisches Wissen, seine literarische Tätigkeit und seine Beredsamkeit, <lb/>
… die europäischen Ruf hatte. Bekannt ist ferner seine entschiedene <lb/>
Stellungnahme gegen das Eindringen modernistischer Ideen auf allen Kulturgebieten. <lb/>
… Papst Pius X. ehrte diese seine Tätigkeit. Es ist hier nicht <lb/>
der Ort, um über diese Arbeitsgebiete weitere Andeutungen zu geben, den </body> </text></TEI>