<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> III Vorwort. <lb/>
Das reichste literarische Lebenswerk von Nationalrat Dr. Caspar <lb/>
Decurtins, das er seiner geliebten Muttersprache, dem Rätoromanischen, <lb/>
gewidmet hatte, das unter seiner Hand bis zum X. Band und auf zwei <lb/>
Ergänzungsbände *) herangewachsen war, beklagt das letzte Hinscheiden des <lb/>
unermüdlichen Sammlers; er wurde am 1. Juni 1916 auf dem Friedhof <lb/>
seiner Heimatgemeinde im Schatten des altersgrauen Turmes, den er in <lb/>
seinen Schriften öfters nannte, zur Ruhe bestattet. Die ordnende Hand <lb/>
des genialen Erbauers dieses großartigen Denkmals rätoromanischen Schrifttums <lb/>
… ist erstarrt. Weinend jammert die romanische Märchenfrau um den <lb/>
Knaben, der am aufmerksamsten ihr geheimnisvolles Fabulieren erlauschte <lb/>
und durch den Druck weitergab. Wie von Tränen trübten sich die blauen <lb/>
Seelein der rätischen Alpengegenden, in denen er so viel Nixen entdeckt <lb/>
hatte und die Windgeister, welche hie und da noch aus dem Gebälke der <lb/>
Alphütte sich kündeten, wehten wie Seufzer, die einem Toten nachgehen; <lb/>
derjenige, der diesem körperlosen Schemenvolke Sprache gab, ist tot! <lb/>
Der Wissenschafter, die Folkloristen und Romanisten dürfen sich indessen <lb/>
… trösten; denn das Werk Decurtins ging bei seinem Ableben der <lb/>
absehbaren Vollendung entgegen. Es handelt sich noch um größere Nachträge, <lb/>
… die zum Teil gesammelt vorliegen, der ordnenden Hand warten und <lb/>
der klugen Auslese harren, und dann um Vervollständigung einzelner wertvoller <lb/>
… Literaturprodukte neuerer Zeit, welche erkennen lassen, wie machtvoll <lb/>
… der Weckruf Decurtins in der gegenwärtigen Generation gewirkt hatte. <lb/>
Im Ischi, Jahrgang VI, 1902, hatte er prophezeit: „Nus havein negina <lb/>
tema, che l' aura permavauna, che tila tras la tiara romontscha, vegni aunc <lb/>
a far crescher si in bi curtin, in ornament de nossa literatura. E quei <lb/>
che nos giuvens amitgs contan ussa, vegn ad anflar in echo tier ils affons <lb/>
dils affons e quels che neschan dad els.“ Durch öftere persönliche Besprechung <lb/>
… mit dem Verstorbenen und durch verständnisvolle Hilfe, fleißige <lb/>
Kopier- und Korrekturarbeit der Witfrau Nationalrat Decurtins Maria, <lb/>
welche mit wirklicher Kenntnis schon die Schreiberlast der früheren Bände <lb/>
*) Der Rätoromanischen Chrestomathie. </body> </text></TEI>