<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> XII <lb/>
Einleitung. <lb/>
Aufsatz <lb/>
III „Ein uralter Mythus“, welcher im Märchen des Sonnenfürsten <lb/>
il prenzi dil solegl sich birgt und eine Reminiscenz uralten Sonnenkultus ist 1). <lb/>
Im Jahre 1881 publizierte Decurtins im Archivio glottologico diretto <lb/>
da G. J. Ascoli (Löscher, Roma) vol. VII 2 (pag. 149 — 364) Quattro testi <lb/>
soprasilvani. 1. Cudisch dil viadi a Jerusalem 1591. Das älteste Denkmal <lb/>
… der surselvischen Literatur, ein beliebtes Volksbuch, das nach einer <lb/>
Abschrift des 18. Jahrhunderts abgedruckt wurde. Das Original war <lb/>
deutsch, doch muß die Übersetzung bald erfolgt sein 2); denn P. Plazidus <lb/>
a Spescha glaubte das romanische Original gesehen zu haben 3). 2. Cuorta <lb/>
memoria della successiun dil diember dils avats. Eine Chronik des Klosters <lb/>
Disentis im surselvischen Dialekte, zwischen 1642 — 1696 mit der Absicht <lb/>
abgefaßt, die Immunität des Klosters gegen das Hochgericht zu erweisen. <lb/>
Von 613 — 1528 bietet die Chronik einen Auszug aus den 9 Folianten der <lb/>
Klostergeschichte, die im Franzosenkrieg 1799 im Brande vernichtet wurden. <lb/>
Von 1526 — 1716 ist sie selbständig weitergeführt worden. Diese bietet <lb/>
fur Philologen und Historiographen eine reiche Ausbeute. Eine Probe mit <lb/>
Manuskriptvariationen ist abgedruckt in der Rätor. Chrestom. Bd. I S. 202 <lb/>
bis 208. 3. Vita de Sogn Giosaphat convertius de Sogn Barlaam 4). Ein <lb/>
beliebter Volksroman, der als Schulvorlage benützt wurde. Es dürfte seine <lb/>
erste Fixierung bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhalten <lb/>
haben und weist darum zahllose sehr alte romanische Wörter und Ausdrücke <lb/>
… auf. 4. Roman u Historia de Octavianus, Kaiser de Roma. Ebenfalls <lb/>
… ein beliebtes Volksbuch. Die Quelle, aus welcher der Schreiber geschöpft <lb/>
… hat, kann hier ebensowenig wie beim vorhergehenden angegeben <lb/>
werden. Im VII. Bd. Heft 3 der Rivista glottologica hat Ascoli diesen <lb/>
Roman ins Italienische übersetzt und mit philologischen Fußnoten versehen. <lb/>
Diese vier Texte dürften für sintaktische Studien des Rätoromanischen <lb/>
besonders zu empfehlen sein. — <lb/>
Im Jahre 1882 veröffentlichte Decurtins bei Schill, Luzern: „Diari <lb/>
da <lb/>
Berchter“ 5) <lb/>
ein romanisches Tagebuch, in welchem ein Disentiser Bauer <lb/>
in treuherziger Weise die französische Invasion von 1799 beschrieb. Trotzdem <lb/>
1) <lb/>
Rätor. Chrest. Bd. II S. 76. Vgl. auch Caminada, Bündner Friedhöfe, <lb/>
Orell Füssli, Zürich, S. 105. <lb/>
2) <lb/>
In einem deutschen Manuskript des Archivs von Dr. Decurtins liest man: <lb/>
„1592. Abgeschriben von wortt zu wortt auß ihr Fl Ge. handschrift selbs durch <lb/>
mich Conradum Pardters derzeit Ihr Fl. Diener daselbst.“ 4 Roman. Paralleltexte <lb/>
D. Chr. 220 — 229. <lb/>
3) <lb/>
Eine Volksausgabe wurde durch Florin Berther als erste Nummer Nies <lb/>
Tschespet in Basel, Basler Volksblatt 1891, besorgt. <lb/>
… 4) Eine Probe mit vier Paralleltexten D. Chr. Bd. I S. 262 — 268. <lb/>
5) <lb/>
Teilweise abgedruckt D. Chr. Bd. I S. 403 — 408. </body> </text></TEI>