<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> Einleitung. XV <lb/>
Lieder, die wir wie einen düsteren Vögelzug von Weissrussland bis <lb/>
nach Korsika hinunter verfolgen können, finden sich naturgemäss auch im <lb/>
ernsten, einst so einsamen Hochtal und zählen zu den ältesten; es sind die <lb/>
Klagelieder um die Toten. Nicht selten bricht der Schmerz in urwüchsiger <lb/>
… Wildheit hervor, aber die Glaubensfestigkeit mildert das herbe Leid. <lb/>
Den bewährten Führern Grundtwig und Child folgend, haben wir <lb/>
alle uns zugänglichen Varianten eines Liedes vollständig wiedergegeben; <lb/>
denn nur so wird es möglich, das vollständige Material zur Kenntnis eines <lb/>
Liederstoffes und der verschiedenen Bearbeitungen desselben zu geben. <lb/>
Von den Sprichwörtern haben wir nur jene gegeben, die nach <lb/>
Inhalt oder Form Engadiner Eigengut sind, mit Ausschluss des Übersetzten <lb/>
… und Entlehnten. Besondere Aufmerksamkeit haben wir dabei den <lb/>
Rechtssprichwörtern geschenkt, die in reicher Fülle vorhanden sind. Das <lb/>
letztere wird uns nicht überraschen, wenn wir uns daran erinnern, dass <lb/>
der Freiheitskampf der Rätoromanen sich eigentlich zum Kampf um „das <lb/>
eigene Gericht“ zuspitzte. <lb/>
Dankbar gedenken wir hier unserer Vorgänger, deren Sammlungen <lb/>
wir so reichlich benutzt haben. Es sind Alfons von Flugi, der hochbegabte <lb/>
… Dichter, dem es vorbehalten war, mit dem feinsten Sinn und sichersten <lb/>
Takte das Schönste aus dem Garten der romanischen Volkslieder zu einem <lb/>
einzigen Strausse zu binden; der kunstsinnige Dichter Peider Lansel, <lb/>
der die Sammlung Flugis mit sorglicher Hand und begeisteter Liebe <lb/>
fortgesetzt; Andreas Vital, der mit unermüdlichem Sammelfleisse und glücklichstem <lb/>
… Erfolge eine unvermutet reiche Garbe vor dem drohenden Untergange <lb/>
… gerettet hat. Hier sei auch Florian Grand genannt, dem wir eine <lb/>
zusammenfassende und die Eigenart des romanischen Volksliedes glücklich <lb/>
charakterisierende Studie zu verdanken haben. <lb/>
Vorliegenden Band widmen wir der Jugend des Engadins und wir <lb/>
hoffen, dass das alte Volkslied hier wie bei so manchem kleinen Volke <lb/>
der Jungbrunnen neuen Lebens werden möge. <lb/>
Ms. Pont. <lb/>
Papierhandschrift in fol.°, Format der alten Rechnungsbücher, zählt <lb/>
18 Blätter, in einem neuen Einbande. <lb/>
Auf fol. 15b findet sich die Jahreszahl 1728 a 26 Agt Pontresina, <lb/>
auf fol. 18b die Notiz: 30 Agosto Phontrasina Chamsuns mundemas schritas <lb/>
tras me wo el Cherchia Chi Cha Le Chi ais paraint da vo d' chata. <lb/>
Enthält Volkslieder und am Schlusse zwei italienische Lieder: Canzoneta <lb/>
… sopra il dragon und La resposta del Dragon. <lb/>
In der Kantonsbibliothek. <lb/>
Daraus abgedruckt: 2a, 9, 10, 11a, 12a, 16a, 19a und 20. </body> </text></TEI>