<TEI> <teiHeader> <fileDesc> <titleStmt> <title type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition>Digitalisierte Ausgabe</edition> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">1</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Köln</pubPlace> <publisher> <orgName>Sprachliche Informationsverarbeitung, Universität zu Köln</orgName> <email>buero@spinfo.uni-koeln.de</email> <address> <addrLine>Albertus-Magnus-Platz</addrLine> <addrLine>50923 Köln</addrLine> </address> </publisher> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/"> <p>Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.</p> </licence> </availability> </publicationStmt> <sourceDesc> <bibl>Decurtins, Caspar: Rätoromanische Chrestomathie</bibl> <biblFull> <titleStmt> <title level="m" type="main">Rätoromanische Chrestomathie</title> <author> <persName> <surname>Decurtins</surname> <forename>Caspar</forename> </persName> </author> </titleStmt> <editionStmt> <edition n="1"/> </editionStmt> <extent> <measure type="pages">7260</measure> </extent> <publicationStmt> <pubPlace>Erlangen</pubPlace> <publisher> <name>Vollmöller, Karl</name> </publisher> </publicationStmt> </biblFull> <msDesc> <msIdentifier> <repository>Digizeitschriften.de</repository> </msIdentifier> <physDesc> <typeDesc> <p>Chrestomatie</p> </typeDesc> </physDesc> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <p>Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 kodiert.</p> </encodingDesc> <profileDesc> <langUsage> <language>Rhaeto Romanic</language> </langUsage> <textClass></textClass> </profileDesc> </teiHeader> <text> <body> Nachwort <lb/>
243 <lb/>
interessanter Beitrag zur mythischen Margarethalegende, die wir bei den <lb/>
deutschen, romanischen und slavischen Völkern finden. <lb/>
In dem gewiss alten Burschin de Sontg Valentin schimmert ein <lb/>
Pflanzendämon durch, der vielleicht schon vor der Christianisirung einem <lb/>
höheren Gotte weichen musste. Noch heute weiht man dem hl. Valentin <lb/>
eine schwarze Henne zum Schutze gegen Gichter bei Kindern. Den Alpsegen <lb/>
… „Ave Maria dils Signuns“ kannte im ganzen Oberlande nur <lb/>
noch ein Hirte vollständig und nur einem glücklichen Zufalle verdanken <lb/>
wir die Erhaltung dieses so werthvollen alten Spruches, der doch, wie gerade <lb/>
… die zahlreichen Bruchstücke beweisen, die wir davon in den verschiedenen <lb/>
… Gemeinden des Oberlandes gefunden haben, einst überall in den <lb/>
Alpen gebetet wurde. <lb/>
Am Schlusse des Bandes besprechen wir in einer Anzahl von Anmerkungen <lb/>
… die hier publicirten Märchen, Novellen u. s. w. im Zusammenhang <lb/>
mit dem Folklore anderer Völker. <lb/>
Wir lassen noch die Beschreibung der beiden von uns für diese <lb/>
Lieferung benutzten Handschriften folgen. <lb/>
Das Kirchenurbarium von Tavetsch. <lb/>
Das Jahrzeitbuch der Pfarrkirche von Tavetsch, irrtümlicher <lb/>
Weise Kirchenurbarium genannt, bildet einen in Holz gebundenen Band <lb/>
in gross - Folio, 33 cm hoch, 23 cm breit, 38 Pergamentblätter stark, der den <lb/>
Kirchenkalender sammt einschlägigen Jahrzeiten und eine Anzahl historischer <lb/>
Nachrichten enthält, welche letztere teilweise schon von Professor Brügger <lb/>
in seinen „Beiträgen zur Naturkunde der Schweiz“ publiziert <lb/>
worden sind. Leider sind eine grössere Anzahl von Blättern ganz oder <lb/>
theilweise herausgeschnitten worden. Angelegt wurde dieses Jahrzeitbuch <lb/>
in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts. <lb/>
Auf der innern Seite des vordern Holzdeckels, welche mit Pergament <lb/>
überzogen ist, findet sich folgende Notiz: <lb/>
In nomine Domini, amen. Anno a nativitate Domini 1453 orta <lb/>
erat una secta in civitate Curiensi tam spiritualium quam secularium <lb/>
contra episcopum Constanciensis dyocesis, qui eciam administrator erat <lb/>
predicte Curiensis ecclesie. Et pretactus dominus Constanciensis episcopus <lb/>
… per eosdem expulsus erat. De qua re magnum malum ortum fuerat <lb/>
in tota dyocesi Curiensi. Insuper canonici aliqui fugierunt, aliquem <lb/>
alium in episcopum elegerunt et illi possessionem castrorum et aliorum <lb/>
prestiterunt. Et sic magnus error erat in populo. Alii tenuerunt Constanciensem <lb/>
… pro episcopo, alii electum per canonicos. Jta qui illum <lb/>
electum tenuerunt, illi omnes sententiam excommunicacionis maiorem inciderunt, <lb/>
16* </body> </text></TEI>