Band: II

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In Band II liegen die Seitenzahlen zwischen I und 1114 (RF).
1097 Nachwort. …
Während die geschriebene Litteratur des Sur- und Subselvischen
— meistens Übersetzungen — einen ausgesprochen exotischen Charakter
trägt, erweist sich die mündlich überlieferte als in Geist und Form
durchaus national.
Dieser im besten Sinne volkstümlichen Litteratur glaubten wir einen
ganzen Band unserer Chrestomathie einräumen zu sollen, und zwar so,
dass wir in demselben Märchen, Novelle, Sage, Sprichwort,
Landwirtschaftsregel, Rätsel, Kinderlied und Kinderspiel,
Volksbrauch, Spruch, Zauberspruch, Volkslied und Aberglaube
vereinten.
Es ist das Beste von dem, was sich dem Herausgeber als Frucht
einer mehr als zwanzigjährigen eifrigen Sammlerthätigkeit ergeben hat.
Mit freudigem Danke sei hier all der zahlreichen Männer und Frauen gedacht,
… die ihn dabei mit stets sich gleich bleibendem warmem Interesse
und nie ermüdender Ausdauer unterstützt haben.
Nicht alles freilich, was hier dem Leser geboten wird, ist bis zur
Stunde ungedruckt geblieben. Zerstreut haben wir da und dort in romanistischen
… Zeitschriften bereits einen Teil der Märchen herausgegeben, und
von den Sprichwörtern … … finden sich eine Anzahl, von den Rätseln zweiundvierzig
… schon in anderen Sammlungen. Alles übrige aber erscheint
… zum erstenmale.
Während wir an Märchen boten, was unsere Sammlung enthielt,
wurde unter den Novellen eine Auswahl getroffen: nur einige wenige
sind hier wiedergegeben und zwar jene, deren Inhalt Gegenstand der vergleichenden
… Volkskunde geworden ist, die also in ihrer rätoromanischen
Fassung besonderes Interesse bieten, wie z. B. La figlia dil retg.
Aus der reichen Sammlung von Sagen verbot der Mangel an Raum
mehr aufzunehmen als solche, die für unsern Volksglauben charakteristisch
oder originellen Gestalten der rätischen Mythologie gewidmet sind.
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